Freimaurerorden

SALON DES ORDENS+MEISTERS

mit Mons. Dr. Michael H. Weninger, Botschafter a.D.

„Aussöhnung zwischen katholischer Kirche und Freimaurerei“

Als Referent und Diskussionsgast stand am 28. Januar 2022 Mons. Dr. Michael H. Weninger im Salon des OrdensXMeisters Rede und Antwort. Der katholische Priester, langjährige höchstrangige österreichische Diplomat und enger Mitarbeiter der Päpste an der römischen Kurie widmet sich seit langen Jahren der Aussöhnung und dem Dialog dieser zwei ungleichen aber doch so engen Geschwister: Kirche und Freimaurerei. Seine jüngste Buchveröffentlichung „Loge und Altar“ hat weltweites Echo gefunden. Die Versöhnung zwischen römisch-katholischer Kirche und der regulären Freimaurerei war das brennende Thema dieses Salons.

Bild 1: Mons. Dr. Michael H. Weninger im Diskurs mit dem OrdensXMeister Dr. Uwe Matthes

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DDDr. Dr.h.c.mult. Michael Heinrich H. Weninger war fast neun Jahre römisch-katholischer Geistlicher an der vatikanischen Kurie und vorher langjähriger österreichischer Botschafter. Vor Kurzem ist er in die Erzdiözese Wien zurückgekehrt. Noch während seiner sehr erfolgreichen Laufbahn als Diplomat ist Mons. Dr. Michael H. Weninger in den geistlichen Stand getreten und ist somit der erste Botschafter in der Geschichte Österreichs, der zum Priester geweiht wurde. Er war unter anderem erster österreichischer Botschafter sowohl in Kiew als auch in Belgrad, also in den damals neu entstandenen Staaten Ukraine und Serbien. Von 2001 bis 2007 diente er als erster Österreicher als Politischer Berater der Präsidenten der Europäischen Kommission Romano Prodi und Jose Manuel Barroso, zuständig für den Dialog mit den Religionen, Kirchen und Weltanschauungen. Papst Benedikt XVI. berief Mons. Dr. Michael H. Weninger zum 1. November 2012, wieder als ersten Österreicher, in den Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog.

Bild 2: Mons. Dr. Michael H. Weninger

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Nach der Begrüßung durch den Landesgroßmeister Horst Reimann und einer inhaltlichen Einführung in den Abend durch den Landesgroßredner Werner H. Heussinger startete der Salon mit einer musikalischen Untermalung. Mit Musik Felix Mendelssohn-Bartholdys wurde die Tradition der Musik-Salons des 19. Jahrhunderts in Berlin aufgegriffen. „Dieser Name stand für einen der führenden Salons, in dem sich die zeitgenössischen Größen der Kunst, Wissenschaft und Kultur versammelt haben.“ So bringt es der Landesgroßmusikmeister Peter Sommerer auf den Punkt. Die Ausführenden Anja Sommerer (Violine), Jane Sitzwohl (Violoncello) und Massimiliano Iezzi (Klavier) spannten einen begleitenden, musikalischen Bogen mit Werken des klassischen Salons bis hin zur lebensnahen, ausgelassen-melancholischen „Wiener Musik“.

Bild 3: Die Zuhörerschaft beim Salon des Ordens Meisters

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Mons. Dr. Michael H. Weninger verdeutlichte in seinem fulminanten, frei gehaltenen 90-minütigen Vortrag, dass die römisch-katholische Kirche und die Freimaurerei zwei universale Kräfte sind, welche von ihrer Genese her stets welt- und gesellschaftsverändernd gewirkt haben und dies auch weiterhin tun. Dabei wissen sie um ihre Verantwortung, die aus ihrem je spezifischen Selbstverständnis getragen wird, für das Wohl der Menschen im Jetzt und für die Zukunft. Mons. Dr. Michael H. Weninger machte klar, dass ihr Verhältnis zueinander durch Jahrhunderte hindurch von Zwiespalt, Unverständnis, Aversionen und ja, auch offener Feindschaft geprägt war. Für die gespannte Zuhörerschaft war am Ende des Vortrages ersichtlich, dass die Zeit der Aussöhnung schon längst gekommen ist. Auch und gerade des gemeinsamen Wirkens wegen, wenngleich auf verschiedene Weise, für den Kampf um eine menschenwürdige Welt, die jedem gleichermaßen Heimat und Ausblick auf eine gelingende Zukunft bieten kann.

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In der sich anschließenden lebendigen und inhaltsstarken Diskussion zwischen Mons. Dr. Michael H. Weninger und dem OrdensXMeister Dr. Uwe Matthes gelang es, das im geschichtlichen Kontext vielfach angefeindete Verhältnis zwischen katholischer Kirche und Freimaurerei zu entkrampfen und auf eine versöhnliche Grundlage zu stellen. Dr. Uwe Matthes drückt sich klar und deutlich aus: „Betrachtet man die Autoren der Rituale, die Protektoren der Logen und die Mehrzahl ihrer Mitglieder findet man ganz überwiegend Christen. Wirft man den Blick auf die Harodim-Tradition, aus welcher schon vor 1730 „höhere Grade“ entstehen, stößt man inhaltlich auf ein christliches Fundament. Für den, der die alten Ritual- und Fragebücher liest oder die bei den Arbeiten der Brüder vorgetragenen Gebete in den Blick nimmt, der gleiche Befund: christlich.“ Mons. Dr. Michael H. Weninger konstatiert: „Noch nie war der Zeitpunkt zu einem befreienden Dialog und einer endgültigen Versöhnung so günstig wie heute. Es darf aber auch nicht vergessen werden: Oft genug beruhten die weltlichen und kirchlichen Verurteilungen mehr auf Missverständnissen, Verleumdungen, Verdächtigungen und Rivalitäten als auf gesichertem Faktenwissen – wobei der Bruderbund durch allerlei »Geheimniskrämerei« auch das seine dazu beitrug.“ Die Fragen aus der begeisterten Zuhörerschaft und die von Mons. Dr. Michael H. Weninger und OrdensXMeister Dr. Uwe Matthes darauf gelieferten Antworten zeigten auf, dass die Notwendigkeit einer endgültigen Versöhnung evident ist, ihre Verwirklichung noch ausssteht, die Möglichkeit hierfür gegeben und sie zu ergreifen, ein Gebot der Stunde ist. Allen Teilnehmern am Salon blieb ein unvergesslicher Abend im Gedächtnis, der seinen Ausklang im Preußenzimmer des Ordenshauses bei Wein und kleinen Speisen in gemütlicher und vertraulicher Atmosphäre fand.

Bild 4 – Von links: S.E. Dr. Ranko Vujacic, ehem. Botschafter von Montenegro in Deutschland, Landesgroßmeister Horst Reimann, Mons. Dr. Michael H. Weninger, ehem. österr. Botschafter und Mitglied des päpstlichen Rates, OrdensXMeister Dr. Uwe Matthes, Landesgroßredner Werner H. Heussinger und S.E. Gordan Bakota, Botschafter der Republik Kroatien in Deutschland

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Reaktionen auf den Salon des Ordens+Meisters mit Mons. Dr. Michael Weninger:

Hanseatisches Logenblatt (155. Jahrgang, Auflage 1.200 Exemplare), Ausgabe März 2022, Seite 5ff.:

„(…) Einem fulminanten, frei gehaltenen Einführungsvortrag von sage und schreibe 90 Minuten schloss sich ein interessantes Gespräch des Ordensmeister Br. Uwe Matthes mit dem Gastredner sowie eine kurze Diskussionsrunde an. Flankiert von großartiger Musik und informativ eingeleitet von einem Bruder, der zweifellos Conférencierfähigkeiten besitzt, wurden die rund 70 Gäste in einen emotionalen Gefühlszustand versetzt. Der weit mehr als profunde Kenner der Materie, Monsignore Weninger, teilte seine Kenntnisse, die u.a. aus dem Geheimarchiv des Vatikan stammen, mit einem faszinierten Publikum. Die Umstände des “Zweiten Vatikanischen Konzils”, die durch Br. Rolf Appel mit verfasste “Lichtenauer Erklärung” bis hin zu den Gesprächen der deutschen Freimaurer mit der hiesigen Bischofskonferenz wurden tiefgründig und abwägend dargelegt. (…) Ein unvergesslicher Abend, dem sich ein ebenso exzellent gestaltetes Dinner anschloss. Vor allem aber geprägt von wunderbaren, brüderlichen Tischge- sprächen. Die Hauptstadt erwachte auf dem Weg in mein Hotelbett längst. (…) Mein Dank gilt dem Ordensmeister Br. Uwe Matthes, Landesgroßmeister Br. Horst Reimann und dem Pressesprecher der Großen Landesloge Br. Werner H. Heussinger für ihre großzügige Einladung. Vor allem aber für eine weitere Gelegenheit, das mir so wichtige, gute Verhältnis über Großlogen und Lehrarten hinweg persönlich pflegen und bekräftigen zu können. Gelungen auch die professionelle Organisation. (…)“ (Br. Thomas Stuwe, Altdistriktmeister Hamburg, AFuAM)

Tattva Viveka, Zeitschrift für Wissenschaft, Philosophie und spirituelle Kultur (29. Jahrgang, Auflage 5.000 Exemplare), Ausgabe März 2022, Seite 104f.:

„(…) Ich hatte kürzlich die Gelegenheit, einer Salon-Veranstaltung bei der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland in deren Berliner Ordenshaus beizuwohnen. (…) Das Treffen mit Teilnehmern aus mehreren europäischen Ländern war für mich höchst informativ. Die „Versöhnung zwischen katholischer Kirche und Freimaurerei“ war das Thema. Monsignore Michael H. Weninger, ehemaliger Botschafter Österreichs, vierfacher Doktor und bis vor kurzem noch Mitglied des Päpstlichen Rates im Vatikan für den Interreligiösen Dialog gestaltete weitestgehend den Abend. Man merkte deutlich, dass das Thema „Versöhnung“ nach rund 300 Jahren Konflikten für ihn eine Herzensangelegenheit ist. In den anschließenden Gesprächen ergaben sich viele Kontakte zu den Menschen und ein tiefer gehender Einblick in die soziale Struktur. Als sehr angenehm fiel mir ihre unkonventionelle und freigeistige Art auf, die mit einem durchaus humorvollen Selbstbewusstsein gepaart war. Alle waren enorm gebildet und an komplexen Themen interessiert. So sprachen wir auch ausführlich über Walter Benjamin und seine Sprachtheorie, die in der Kabbala wurzelt. (…)“ (Ronald Engert, Chefredakteur)

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Bild 5 – Das Ordenshaus in Berlin-Dahlem erstrahlt am Abend des Salons in blau

Hintergrundinformation zum Salon des Ordens+Meisters:

Die Protektoren und Ordens+Meister des christlichen Freimaurerordens / Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland hatten und haben seit über 250 Jahren die geistigen Schätze des Ordens zu beschützen und zu entwickeln. Das auch, indem sie diese mit und in den geistigen Auseinandersetzungen ihrer Zeit konfrontieren. Sie sind somit „Spiritus rector“ für die Bruderschaft. Außerhalb der Freimaurerei waren sie Generäle, Wissenschaftler, Kaufleute ja sogar Herrscher, wenn man an den ersten Protektor Friedrich den Großen oder den Ordensmeister und Kronprinzen, den späteren Kaiser Friedrich III. denkt.

Im Salon des Ordens+Meisters stellen aktive Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur aktuelle und zukunftsgerichtete Themen vor und treten anschließend in eine Diskussion. Es soll unter Beweis gestellt werden, dass Freimaurerei auch eine Plattform sein kann, damit unterschiedliche Menschen miteinander in Kontakt und in Kommunikation treten können. Dies ist wichtig, um Brücken zu bauen und um scheinbar unüberwindbare Differenzen doch zu bewältigen. Aus- oder unausgesprochen schwingt da-bei die Frage mit: Brauchen wir eine zweite Aufklärung – und wenn ja, brauchen wir dazu die Freimaurerei?

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