Freimaurerorden

Katholische Kirche und Freimaurer als Thema bei Vatican News

Der Ordens+Meister Dr. Uwe Matthes gibt Antworten

Vatican News ist das mehrsprachige Nachrichtenportal des Vatikans und erstmals wurde dort in einem Beitrag von Monsignore Dr. Michael H. Weninger, dem ehemaligen Mitglied im Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog, für eine sachliche Differenzierung innerhalb der freimaurerischen Wirklichkeit plädiert und dabei auf die explizit christlich geprägten Logen verwiesen.

Das ist Grund genug für einige Fragen an den Ordens+Meister Dr. Uwe Matthes.
Landesgroßredner Werner H. Heussinger hat bei ihm nachgehakt.

Bitte beachten Sie…

Werner H. Heussinger:

Am 15. November 2023 erschienen auf Vatican News, dem Nachfolger des bisherigen Auslandsdienstes Radio Vatikan, prominent gleich auf der Startseite zwei Artikel zum Verhältnis der katholischen Kirche zu den Freimauern. Wie schätzt Du diese Artikel ein?

Dr. Uwe Matthes:

Der eine Bericht beinhaltet die Stellungnahme des Dikasteriums für die Glaubenslehre zu einer Anfrage eines philippinischen Bischofs. Ich bin kein Kenner der Strukturen der katholischen Weltkirche. Mir fiel jedoch auf, dass in dieser vatikanischen Stellungnahme das Thema Mitgliedschaft von Katholiken in Freimaurerlogen nicht mehr wie früher kirchenrechtlich, sondern erstmalig pastoral und synodal gedacht wird.

Werner H. Heussinger:

Nun zum zweiten Artikel, der Stellungnahme von Monsignore Michael Weninger. Vorab: Wie hast Du eigentlich Monsignore Michael Weninger kennengelernt?

Dr. Uwe Matthes:

Ich bin evangelisch-lutherisch erzogen und habe in meinem Leben viele Geistliche der katholischen, orthodoxen, der protestantischen Kirchen sowie von Freikirchen, nach 1990 auch Rabbiner und in den letzten zehn Jahren verstärkt Imame kennengelernt. Einige dieser Gottesmänner sind heute meine Freunde.

Von Mons. Michael Weninger kannte ich das Buch „Loge und Altar“ und hatte es in unserer „Zirkelkorrespondenz“ im Mai 2020 rezensiert, bevor ich ihn in einer katholischen Familie persönlich traf. Seitdem bin ich tief berührt von ihm als Priester. Glaubensstark, gibt es für ihn nichts Schöneres, als Seelsorger, Prediger und Diplomat für seine Kirche zu sein. Selten habe ich in Deutschland in den letzten Jahrzehnten Katholiken getroffen, die so papsttreu sind, wie er. Mit Begeisterung berichtet er, dass er zwei Päpsten dienen durfte. Und noch etwas ist mir aufgefallen, ihn zeichnet ein großes Gerechtigkeitsgefühl aus. Er will die frohe Botschaft allen seinen katholischen Brüdern und Schwestern in vielen Ländern verkünden.

Darüber hinaus ist Mons. Michael Weninger ein guter Kenner der weltweiten Freimaurerei und nahezu der Experte zum Thema „Katholische Kirche und Freimaurerei“.

Werner H. Heussinger:

Woran machst Du dies fest?

Dr. Uwe Matthes:

Mons. Michael Weninger differenziert Freimaurerei. Dies halte ich für sachgemäß, denn es gibt nicht die Freimaurerei. Großlogen, Logen und Brüder lassen sich weltanschaulich differenzieren. Sie reichen von kirchenfeindlichen, atheistischen, allgemein humanistischen und philosophisch deistischen Freimaurereisystemen bis zur christlichen Freimaurerei. Unsere Großloge z.B. hat seit 1770 nur Mitglieder, welche sich zum Christentum bekennen. Da wir keine Kirche sind, auch keine Ersatzkirche, ist es jedem Bruder überlassen, ob und wie und wo er sich als Glied einer christlichen Kirche einbringt. Wenn man, wie Mons. Michael Weninger, so differenziert an die Freimaurerei herangeht, wird es zukünftig auch einfacher in den Dialog zwischen Freimaurerei und katholischer Kirche zu treten.

Werner H. Heussinger:

Danke für die klaren Aussagen.

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