Freimaurerorden

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Ausgabe März 2024

Nachgefragt beim Landesgroßmeister Horst Reimann

Wann, wie und wo haben sich die ersten Freimaurer ihren Namen gegeben?

Wann, wie und wo die ersten Freimaurer sich ihren Namen gaben und Logen bildeten, lässt sich bis heute schlussendlich nicht genau belegen, ist aber auch nur nachgeordnet von Bedeutung. Die Freimaurerei, oftmals auch als Königliche Kunst bezeichnet, versteht sich als ein ethischer Bund freier Menschen mit der Überzeugung, dass die ständige Arbeit an sich selbst zu Selbsterkenntnis und einem menschlicheren Verhalten führt. Der Begriff »Königliche Kunst« ist aber nicht durch die Freimaurerei allein belegt. Vielmehr finden wir ihn erstmalig bei Platon (als basilikê technê), der damit die Philosophie, die Liebe zur Weisheit, meinte. Und so sehen wir bei genauerem Hinschauen bei den Freimaurern auch viele Hinweise und Verbindungen zu den Schlaglichtern des freien Denkens, der jahrtausendealten Idee von Freiheit und Menschenwürde. »Freimaurerei war immer« – das sagte schon der Dichter und Freimaurer Gotthold Ephraim Lessing. Wenn man Lessings Gedanken folgt, dann ist »Freimaurerei« nicht nur immer gewesen, sondern sie ist zeitlos.

Bruder István Zoltán Barra, kreativer Freigeist aus Leidenschaft mit dem geschärften Blick eines Philosophen

Was hat Dich zur Freimaurerei gebracht, was war Dein Antrieb hierzu?

Br. István Zoltán Barra: Kurzgesagt – die Sehnsucht nach einer geistigen Heimat, das Versprechen der Freiheit und nicht zuletzt… Neugier. Und nun ausführlich. Als einer, mit einer Ostblockbiografie, der in einer säkularen und dogmatischen Gesellschaft sozialisiert wurde und dort aufgewachsen ist, ist der Drang nach Freidenken und Mystik bzw. mystischen Erfahrungen sehr groß gewesen. Wir hatten zwar einige Theologen in der Familie, aber diese waren exkommunizierte Freidenker der damaligen Gesellschaft, was in mir als Kind Empathie bzw. Sympathie für diese Art Menschen hervorgerufen hat. Außerdem hatten sie immer eine enorme Bibliothek mit wunderbaren Büchern in exotischen Sprachen, die ich nicht kannte (Griechisch, Latein oder Hebräisch). Sie schrieben Bücher und waren kultiviert, was in dem groben Umfeld – außer meiner Familie – für mich wohltuend und zugleich ein Zufluchtsort war. Am Ende habe ich dann doch Design studiert, aber die Sehnsucht des Unsichtbaren zu erforschen, Zusammenhänge über mich und die Welt zu verstehen, blieben bis heute. Nachdem ich auf der Suche nach meiner Bestimmung unterschiedliche „Türen“ geöffnet hatte, hat mich das Schicksal zu den Freimaurern „gespült“. Der Ablauf war fast banal. Alles geschah in kürzester Zeit und staccatoartig: Eine Anzeige, ein Mittagessen zu zweit, ein Hausbesuch und einen Monat später bei meiner Aufnahme habe ich das erste Mal alleine das Logenhaus betreten. Das war vor mehr als fünfundzwanzig Jahren. Der Rest ist Geschichte.

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Was ist für Dich das Wichtigste als Freimaurer?

Br. István Zoltán Barra: Die Lehre so gut es geht in mich aufzusaugen und zu durchdringen. Mal geistig, mal emotional, mal seelisch. Immer wieder aufs Neue. Staunen. Zunächst die verhüllten Botschaften zu dekodieren, diese zu verstehen, dann versuchen, situativ alles im Alltag zu verwenden. Man könnte meinen, ich bin ein Verfechter der „Angewandten Königlichen Kunst“. Das erreichte, stets mit den anderen, die bereit sind zu empfangen, zu teilen, damit alle oder zumindest viele davon profitieren. Denn Wissen verhält sich wie Liebe: geteilt verdoppelt sie sich. Nach mehr als einem Vierteljahrhundert im Orden hat man ein Sammelsurium an Instrumenten und Werkzeugen für sich erarbeitet, mit denen das Leben einfacher zu meistern ist, wobei gerade, wenn du denkst, nun habe ich den Dreh raus in einer Sache, werde ich eines Besseren belehrt. Die Positionen werden geklärt und Demut kommt erneut auf. Aus Meister wird wieder Lehrling. Erneut staunen.

Wie hat die Freimaurerei Dich und Dein Leben verändert?

Br. István Zoltán Barra: Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen, denn sowohl der Mensch, wie auch der Fluss, haben sich verändert, sagte Heraklit. Demnach habe ich mich auch stets verändert und weil die Freimaurerei einen großen Teil meines Lebens ausmacht, hat mich das sicherlich stark und lange genug geprägt. Ob ich dadurch ein besserer Mensch geworden bin? Es wäre schön, aber das müssen die andere beurteilen. Fest steht, dass, wenn ich alle die Regeln befolgen möchte, die der Orden einem auferlegt (Verhaltenskodex), dann ist mein Leben komplizierter geworden als vorher. Die äußeren und inneren Feinde lauern um jeder Ecke. Meist merke ich nur, wenn ich etwas vermasselt habe. Es kann sein, dass es niemandem auffällt, aber mir ist es bewusst geworden. Der Wille in solchen Momenten, nächstes Mal es besser hinzubekommen, ist mehr denn je da. Vielleicht ernähre ich mich heutzutage mehr vom „Baum des Lebens“ als früher, denn damals schmeckten mir die Früchte vom Baum des Wissens mehr. Meine jetzige Gesinnung kommt in dem Hohelied der Liebe am besten zum Ausdruck, wo es heißt: „Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ Nicht mehr kämpfen zu wollen und kämpfen zu müssen. In freudiger Erwartung einer Zeit, in dem ich alles und alle lieben kann, ohne Falsch und Vorbehalt. Darauf freue ich mich schon jetzt.

Empfehlung: Der ehem. Spionageabwehrchef Prof. Dr. Helmut Müller-Enbergs diskutierte mit Landesgroßredner Br. Werner H. Heussinger über das Thema „Künstliche Intelligenz – Mit Schrecken oder Faszination in die Zukunft?“.

Am 8. Februar 2024 gab Br. Werner H. Heussinger im vollbesetzten Kinoraum des Deutschen Spionagemuseums (im Jahr 2023 besuchten über 441.000 Gäste das auch international mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Museum in Berlin) Einblicke in das kontroverse Thema Künstliche Intelligenz. Die Vielzahl der interessierten Besucher verdeutlichte die Relevanz des Themas. KI wird immer wieder als nützliches Werkzeug beworben. Doch oft wird auch gemahnt, dass KI in falschen Händen in der Lage ist, großen Schaden anzurichten.

Durch den Abend führte der international renommierte Geheimdienstexperte, der ehemalige Leiter der Spionageabwehr beim Verfassungsschutz Berlin, Prof. Dr. Helmut Müller-Enbergs.

Link zum Beitrag über den Abend beim Deutschen Spionagemuseum.

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Werner H. Heussinger stellt sich bei Galileo TV / ProSieben den wichtigsten Fragen zur Freimaurerei.

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